Landwirtschaft für junge Leute

Bauernprotest - Die Hintergründe

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Hallo Leute,

vermutlich ist euch in den vergangenen Wochen aufgefallen, dass viele Bäuerinnen und Bauern mit Demonstrationen und Aktionen auf sich aufmerksam gemacht haben. Von Trecker-Korsos auf den Straßen über Demos in Berlin bis zu Informationsaktionen auf Marktplätzen: im Januar 2024 war die Landwirtschaft unterwegs und in den Nachrichten präsent. 

Warum, das erfahrt ihr in unserem heutigen „Winter-LandInfo“.

Viel Spaß beim Lesen

Eure "LandInfo"-Mannschaft

Delia Bögel, eine junge Landwirtin (28 Jahre) aus Ibbenbüren-Laggenbeck verrät uns, warum sie bei mehreren Demos dabei war.

Hört mal rein!

Bauernproteste - warum?

Treckerdemos auf der Straße, Mahnwachen oder Mahnfeuer an den Feldrändern oder Großdemos in Berlin: Was hat die Bauern und Bäuerinnen dazu gebracht, ihren Unmut in den Wochen nach Weihnachten 2023 so deutlich zu äußern? 

Der Auslöser war, dass im Dezember 2023 die Bundesregierung ankündigte, zwei Steuerregelungen, die auf die Landwirtschaft zugeschnittenen sind, von jetzt auf gleich zu streichen. 

Wäre es nur die Streichung dieser Steuerregelungen allein gewesen, hätten die Bauern sicherlich nicht in dem Umfang protestiert. Das war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die Landwirtinnen und Landwirte sagten: „Nach unzähligen unpraktikablen Auflagen, Kürzungen und Angriffen auf die Landwirtschaft der letzten Jahre, sollen wir Bauern jetzt auch noch die Fehlplanungen im Bundeshaushalt ausbügeln, das ist einfach zu viel“.

Trecker bei der Feldarbeit.

Welche Steuerregelungen sollten gestrichen werden?

Weil Trecker und andere landwirtschaftliche Maschinen meistens auf den Feldern fahren belasten sie die Straßen auch nicht so. 

Deshalb gibt es diese zwei Sonderregelungen: 

Traktoren und anderen landwirtschaftliche Fahrzeuge sind von der Kraftfahrzeugsteuer befreit und 

ein Teil der Steuer, der für den Diesel bezahlt wird, kann auf Antrag zurückerstattet werden.

Da die Straßen durch Steuergelder gebaut, gepflegt und repariert werden, brauchen Fahrzeuge, die die Straßen weniger befahren auch weniger Steuern dafür zahlen, so die Begründung dieser Regelung.  Diese beiden Steuerregelungen sollten nun gestrichen werden und das fanden die Bauern und Bäuerinnen ziemlich ungerecht.

War die Streichung der beiden Steuerregelungen der einzige Grund für den Protest?

Nein, sie war nur der Auslöser, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. 

Die Landwirtinnen und Landwirte ärgern sich seit Jahren über immer neue Gesetze und Auflagen, die - wie sie sagen - in vielen Bereichen für sie nicht oder kaum durchführbar sind.

Sie sagen: „Vieles wäre besser, wenn man uns einbeziehen würde, wenn man Gesetze und Auflagen macht. Aber häufig werden die ohne Fachverstand gemacht.“


Was wollen die Landwirte mit ihrem Protest erreichen?

Die Landwirtinnen und Landwirte wollten mit dem Protest bewirken, dass die beiden Steueränderungen von der Regierung zurückgenommen werden. 

Aber das war es nicht alleine, sie forderten darüber hinaus, dass sich die Landwirtschaftspolitik grundsätzlich ändern soll. Sie sagten: „Wir brauchen einen Wandel hin zu einer Landwirtschaftspolitik, die von mehr Fachverstand geleitet ist, und die erkennt, dass es wichtig ist, dass es weiterhin Bauernfamilien gibt, die für unsere heimischen Nahrungsmittel sorgen.“

Ich finde, es muss sich etwas ändern, deshalb war ich in meinem Heimatort Oelde und in Münster auf Treckerdemos.

Christian Strake28 Jahre alt, aus Oelde

"Außerdem bin ich zu zwei Großdemos nach Berlin gefahren. Zusätzlich war ich auf der Grünen Woche, um dort ins direkte Gespräch mit den Menschen zu kommen.

Ich werde zu Hause mal unseren Hof übernehmen. Obwohl ich die Arbeit richtig gerne mache, fehlen uns jungen Landwirtinnen und Landwirten die Perspektiven für die Zukunft und Planungssicherheit. Mir ging es bei den Demos vor allem darum, hierauf aufmerksam zu machen.

Sehr beeindruckend fand ich bei den Demos und Aktionen den Zusammenhalt der Landwirte untereinander, ebenso wie die Unzufriedenheit auch vieler anderer Berufsgruppen mit der aktuellen politischen Lage.“


Ich bin Nachwuchslandwirtin mit Leib und Seele und sehe meinen Beruf durch die Politik gefährdet.

Marlene Wulf, 23 Jahre alt, wohnt in Werl.

Mit meinen Geschwistern habe ich bereits mehrfach Lichterfahrten in den vergangenen Jahren in der Vorweihnachtszeit organisiert, um Mitmenschen in einer schwierigen Zeit Hoffnung zu spenden. Es war uns hierbei zudem wichtig, auf Probleme aller Landwirte und Landwirtinnen aufmerksam zu machen.

Oft steht die Landwirtschaft in der Kritik und es ist für mich nicht alles verständlich und nachvollziehbar. In Deutschland gelten höchste Anforderungen an die Lebensmittelsicherung und Qualität. Entscheidet die Politik weiter gegen uns Landwirte, wird meiner Meinung nach das Höfesterben noch größere Formen annehmen und die Importe aus dem Ausland, in denen geringere Vorschriften und Sicherheitsstandards gelten, nehmen deutlich zu.

Aus diesem Grund beteilige ich mich aktiv an Demonstrationen der Landwirte und habe z.B. am 08.01.24 eine Treckerkolonne auf der B1 im Kreis Soest angeführt. Wir wollten den Politikern signalisieren, dass sie eine Grenze überschritten haben und ihre theoretischen Vorstellungen im weiten wie auch im engen Sinne, nicht nachhaltig für unser Land und unsere Demokratie sind.“


Ich finde es wichtig, dass Landwirtschaft in unserem Land eine Zukunft hat und hier gute Nahrungsmittel erzeugt werden.

Bjarne Horstmann, 25 Jahre alt, kommt aus Steinhagen.

„Ich möchte weiterhin Lebensmittel aus Deutschland und besonders hier aus der Region kaufen können. 

Deshalb war ich in der letzten Zeit viel im Kreis Gütersloh unterwegs und habe mich bei Demos und Aktionen für die Zukunft unserer Landwirtschaft eingesetzt.“


Ich finde, dass es an der Zeit war, deutlich zu zeigen, dass die Politik uns Landwirtinnen und Landwirten nicht immer und immer wieder Neues aufdrücken kann.

Jan Hagen, 21 Jahre alt, lebt in Werl-Niederbergerstraße.

Ich bin im Januar bei einer großen Demo mit mehr als 1500 Treckern auf der alten Bundestraße 1 zwischen Unna und Geseke mitgefahren

Ich bin leidenschaftlich gern Landwirt und mag meinen Beruf, aber wenn ich in die Zukunft blicke mitsamt den zum Teil unpraktikablen Auflagen, die uns von der Politik auferlegt werden, dann finde ich das schon sehr kritisch.

Weil ich es zudem auch wichtig finde, mit den Menschen zu reden, ihre Fragen zu hören und zu erklären, was man tut, war ich in diesem Jahr auf der Grünen Woche und habe mit anderen jungen Landwirtinnen nun Landwirten ganz viel mit den Besuchern diskutiert.

Sowohl bei der Demo als auch auf der Grünen Woche haben wir viel Zustimmung und positive Rückmeldungen und Reaktionen erhalten. Bei der Demo haben uns Menschen, die am Straßenrand standen, zugewunken oder den Daumen hochgehalten. Besonders Kinder freuten sich, wenn sie uns sahen.“


Ein paar Eindrücke von Demos und Aktionen


Demo für den Hof und die Familie, gesehen in Unna.

Winter-Witze:

Fritzchen kommt von der Schule nach Hause und jubelt: Heute haben wir hitzefrei!" 

Vater verwundert: Was? Mitten im Winter?" 

Fritzchen: Ja, die Schule brennt." 

.-.-.

Der Polizist stoppt einen Lastwagen und schimpft: Jetzt sage ich Ihnen schon zum dritten Mal, dass Sie Ihre Ladung verlieren!" 

Sagt der LKW-Fahrer: Und ich sage ihnen schon zum dritten Mal, dass dies ein Streuwagen ist!" 

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