Sonne und Regen

Die Bauern und das Wetter

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Hallo Kinder,

was waren das für Sommerferien: Mehr als sechs Wochen Sommer, Sonne, Wärme - und kein Regen. Das war toll für die Ferien, aber nicht so toll für viele Bauern. Den Pflanzen auf den Feldern, den Büschen und Bäumen fehlte und fehlt immer noch das Wasser.

Warum sind die Bauern so abhängig vom Wetter? Was ist, wenn es zu trocken oder zu nass ist und warum leiden einige Regionen mehr unter Regenmangel als andere? Das und vieles mehr erfahrt ihr hier.

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Die Bauern und das Wetter

Bauern arbeiten in und mit der Natur und müssen wie kaum ein anderer Beruf Sonne, Temperatur, Regen oder Wind im Blick haben.

Pflanzen wachsen nur mit Sonne, Wärme und ausreichendem Regen. Zuwenig Regen, das haben wir in diesem Sommer gesehen, schädigt die Pflanzen. Nun könnte man denken, je mehr Regen, umso besser. Stimmt aber nicht - zu viel davon ist auch wiederum schlecht. 

Nicht nur für das Pflanzenwachstum, auch für die Bewirtschaftung der Felder ist das Wetter wichtig. Wenn es sehr viel regnet, werden die Felder nass und matschig. Sie können dann manchmal gar nicht befahren werden oder im Sommer ist das Getreide viel zu nass, um geerntet zu werden. Ein guter Mix aus schönen, sonnigen, trockenen Zeitabschnitten und zwischendurch immer mal wieder ein Regenschauer oder ein Regentag, das ist gutes Wetter für die Natur und die Landwirtschaft.


Wochenlang viel zu wenig Regen!

Überall ist es in diesem Sommer sehr trocken, auch bei Peter Oberdellmann. Wir haben ihn auf seinem Hof in Hattingen-Holthausen besucht. 

Hört mal rein!

So trocken war der Sommer

Viel Sonne, wenig Regen. Das zeichnet den Sommer 2022 aus. Ein Blick in den Boden zeigt, dass viel zu wenig Regen fiel.

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Zuckerrüben & Co haben Durst

Niklas aus der Soester Börde zeigt Dir, wie es zurzeit auf vielen Zuckerrüben-Feldern aussieht. Auch Mais, Rüben, Kartoffeln, Gemüse oder Wiesen und Weiden haben Durst. 

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Regen, Regen, Tröpchen ...

Warum ist für die Landwirtschaft das Wetter so wichtig? Unser Video erklärt die Zusammenhänge.

Der Boden macht den Unterschied

Wenn es trocken ist, sind nicht alle Felder gleich stark betroffen. So ist das auch in diesem Jahr. 

Auch wenn es insgesamt wenig regnet, regnet es natürlich nicht überall gleich viel bzw. wenig. So ein Gewitterschauer ist manchmal sehr begrenzt, da kann es an der einen Stelle regnen und im Nachbarort sieht man nur die dunklen Wolken vorüberziehen.

Besonders wichtig für die Wasserversorgung von Pflanzen ist der Boden: Es gibt Böden, die können das Wasser besser speichern und sind deshalb nicht so stark auf regelmäßigen Regen angewiesen. Es gibt aber auch Böden, die das nicht können, wie beispielweise Böden mit einem hohen Sandanteil. 

Habt ihr schon mal am Strand einen Eimer Wasser im Sand ausgekippt? Der war sofort versickert – oder? So ähnlich ist es auch auf sehr sandhaltigen Böden. Hierauf vertrocknen die Pflanzen sehr schnell, wenn es nicht regelmäßig regnet.

Können Pflanzen gezüchtet werden, die besser mit der Trockenheit klarkommen?

Das ist nicht ganz so einfach. Pflanzenzüchter versuchen nicht erst seit den trockenen Sommern der vergangenen Jahre, Sorten zu züchten, die weniger Wasser benötigen, denn es gibt ja viele Länder auf der Erde, in denen es immer viel trockener ist als bei uns. 

Aber Züchtung dauert lange und es ist auch nicht alles möglich. Man kann nicht mal eben von einem Jahr auf das andere eine Pflanze „basteln“.

Außerdem: Wer weiß bei der Aussaat im Herbst, ob das nächste Jahr nun ein extrem trockenes oder nasses wird.

Futter für die Tiere wird knapp

Problematisch wird es in trockenen Sommern für Bauernfamilien mit Rindern, Schafen oder Pferden. Gras braucht Wasser um zu wachsen – mehr noch als viele andere Pflanzen. 

Vielleicht habt ihr in diesem Sommer beobachten können, wie Wiesen und Weiden eher braun als grün waren. Wenn ihr einen Rasen zu Hause habt, war der bestimmt auch nicht mehr sattgrün – oder?

Auf den Weiden, auf denen die Tiere grasen, wächst bei Trockenheit irgendwann nichts mehr nach und die Tiere müssen vielfach zugefüttert werden. Dazu müssen die Bauern häufig das Futter nutzen, das sie eigentlich erst im Winter nutzen wollen.

Andererseits wirft der dritte und vierte Grasschnitt kaum noch etwas ab, weil kein Gras nachwächst. Das heißt, die Bauern ernten deutlich weniger an Gras für den Winter und müssen zudem vielfach die wenigen Vorräte schon im Sommer verfüttern.

Kann es denn auch zu viel regnen?

Ja, das kann es. Wenn ihr, nachdem es tagelang geregnet hat, mit Gummistiefeln über den Acker lauft, dann werdet ihr feststellen, dass ihr ganz schön tief im Schlamm stecken bleibt. 

Einem Trecker geht das natürlich genauso. Je nach Boden dauert es nach intensivem Regen unterschiedlich lange, bis die Felder befahrbar sind. Sandböden trocknen deutlich schneller ab als Lehm- oder Tonböden. 


Das kennt ihr bestimmt aus dem Sandkasten: Schüttet ihr Wasser in den Sand, ist der Sand zwar nass, aber es bleibt keine Pfütze stehen. Das liegt daran, dass die Sandkörner größer sind als die Lehm- oder Tonteilchen und so sind auch die Räume dazwischen, durch die das Wasser abläuft, größer.

Wie geht es den Pflanzen bei zu viel Regen?

Pflanzen brauchen Wasser, das weiß man. Ohne Wasser würden sie vertrocknen und absterben. Kann denn zu viel Regen für Pflanzen auch schädlich sein? 

Ja, das kann es! Vielleicht kennt ihr das von Topfblumen auf der Fensterbank? Irgendwann bemerkt ihr, dass eine Blume die Blätter hängen lässt und gelb wird. Habt ihr sie möglicherweise vergessen zu gießen? Ihr schaut nach und stellt fest, genau das Gegenteil ist der Fall, die Erde ist ganz nass und der Topf steht voller Wasser. 

Wenn eine Pflanze über eine längere Zeit zu viel Wasser abbekommt und Staunässe entsteht, dann kann dies die Pflanzen absterben lassen. Wie kommt das? Pflanzenwurzeln benötigen neben dem Wasser auch Sauerstoff, den erhalten sie durch die feinen Poren im Boden. Wenn aber die Bodenporen voller Wasser sind, kann dort keine Luft und somit kein Sauerstoff sein.

Das Wetter und Pflanzenkrankheiten

Ist es längere Zeit regnerisch und warm, kann das einige Pflanzenkrankheiten begünstigen. Bei Feuchtigkeit fühlen sich die Pilzkrankheiten im Getreide leider richtig wohl. Diese Krankheiten schädigen das Getreide und erzeugen zum Teil auch giftige Stoffe. 

Bei den Kartoffeln ist es die Kraut- und Knollenfäule, die es ebenfalls feucht liebt. Diese Kartoffelkrankheit hat in früheren Zeiten schon zu massiven Missernten und damit Hungersnöten geführt. Heute setzt man Pflanzenschutzmittel ein, um diese Krankheit zu bekämpfen und die Kartoffel zu schützen.


Wie wird das Wetter?

Kaum ein anderer Beruf ist so von Regen, Sonne, Temperatur oder Wind abhängig, wie der des Landwirtes. 

Für Bauern ist und war es schon immer wichtig, nicht nur das aktuelle Wetter im Blick zu haben, sondern es auch einige Tage im Vorfeld abschätzen zu können. „Bleibt es nun trocken, so dass wir das Gras mähen können oder wird uns das Heu verregnen?“ oder „Sollen wir das Land für die Aussaat vorbereiten oder wird es regnen, bevor wir mit der Sämaschine auf dem Feld sind?“ 

Kleine Geschichte der Wettervorhersage

Die Bauern früherer Jahrhunderte haben das Wetter und die Natur genau beobachtet und daraus Schlüsse für den weiteren Wetterverlauf gezogen. Daraus haben sie die Wetter- oder Bauernregeln abgeleitet.

Vor gut 300 Jahren wurden verschiedene Geräte entwickelt, mit denen Wetterwerte gemessen und aufgezeichnet wurden. Das waren zunächst Temperatur und Luftdruck, später auch die Luftfeuchte.

1951 konnte man den ersten Wetterbericht im Fernsehen sehen. Das war etwas Besonderes! Seitdem hat sich viel getan.

Heute kann man - immer wenn man will - auf den Computerbildschirm oder auf das Smartphone schauen, um zu sehen, wie das Wetter wird.


Wetter, Witterung, Klima - was ist denn nun was?

„Blödes Wetter“, „komische Witterung“ oder „tolles Klima“. - Man redet viel über das, was draußen so vor sich geht, aber manchmal geraten die Begriffe ganz schön durcheinander. Hier eine kleine Auflösung:

Wetter

Das Wetter ist das, was ihr genau jetzt draußen seht, wenn ihr aus dem Fenster schaut. Es ändert sich oft mehrmals am Tag und ist selten überall gleich. Unter Wetter versteht man also den augenblicklichen Zustand der unteren Erdatmosphäre zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort.

Man beschreibt das Wetter durch die sogenannten „Wetterelemente“: Temperatur, Luftdruck, Wind, Strahlung, Luftfeuchtigkeit, Bewölkung und Niederschlag.

Witterung

Spricht man von Witterung, denkt man nicht nur an den Moment, sondern daran, wie der typische Wetterablauf in einem bestimmten Zeitraum in einer bestimmten Region ist. So könnte man beispielsweise die Witterung im Oktober in Westfalen beschreiben.

Klima

Denken wir an einen noch längeren Zeitraum, sprechen wir von Klima. Im Allgemeinen wird hier ein Zeitraum von 30 Jahren zugrunde gelegt. Man betrachtet alle Wettererscheinungen und ermittelt Höchstwerte, Durchschnittswerte oder auch wie häufig bestimmte Wetterereignisse eintreten.

Übrigens: Im nächsten AgrarInfo für Kinder beschäftigen wir uns ausführlich mit dem Thema "Klima & Landwirtschaft".

Das sagt Bauer Hans-Heinrich zum Sonnen-Sommer 2022:

Natürlich war es schön, dass wir so ein tolles Erntewetter hatten. Man musste nicht ständig Angst haben, dass es gleich regnet und man mit dem Mähdreschen eine Pause einlegen musste. Auch beim Gras schneiden und Heu machen haben wir uns über das sonnige Wetter gefreut. 

Aber, zwischendurch mal etwas Regen, das wäre echt richtig gut gewesen. Wir selber haben Böden, die Wasser ziemlich gut speichern können und im Frühjahr hatten wir Glück, dass wir immer mal wieder einen Regenschauer abbekommen haben. Deshalb hat das Getreide bei uns keinen Schaden genommen und wir haben gut geerntet. Da machte das Mähdrescherfahren doppelt !

Immer, wenn ich auf unsere Kartoffeln oder den Mais schaue, mache ich mir große Sorgen . Der wenige Regen und die hohen Temperaturen haben dazu geführt, dass es für diese Pflanzen einfach viel zu trocken war und sie Schaden genommen haben. Besonders problematisch war und ist die Situation für meine Kollegen mit Böden, die Wasser nicht lange speichern können. Das sind beispielweise Böden mit einem hohen Sandanteil oder Böden, die sehr flachgründig sind, das heißt, es ist nur wenig Erde auf dem Felsen darunter. Dort sind die Pflanzen regelrecht vertrocknet.

Video-Tipp: Der Wetter-Check 

Eine Reportage für Kinder von Checker Can

Auf dem Bauernhof

Zwei Fliegen krabbeln auf einem Globus herum. 

Als die sich zum zweiten Mal begegnen, sagt die eine zur anderen: 

"Wie klein die Welt doch ist! " 

Diesen Witz hat uns Marlene aus Dorsten geschickt.

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