Vom Kalb zur Kuh

Hören

Rinder können ziemlich gut hören. Ihre Ohren sind wesentlich empfindlicher als unsere. Leise Töne hören sie viel besser als wir. Geräusche, die für uns laut sind, sind für sie schon sehr unangenehm. Plötzlich einsetzender Lärm kann ihnen große Angst machen. Deshalb: Wenn ihr an einer Rinderweide vorbeikommt, verhaltet euch ruhig und macht keinen Krach, das könnte den Tieren Angst machen.

Rinder hören zudem auch anders als wir, sie hören andere Frequenzen. Tiefe Töne hören sie schlechter, hohe Töne dagegen deutlich besser als wir Menschen. So können Sie ganz hohe Töne, die wir schon nicht mehr hören, wahrnehmen.

Bekannte Klänge: Rinder können sich Geräusche merken. So erkennen sie beispielweise die Stimme der Menschen, die sie täglich betreuen. Auch ihre Herdengenossinnen erkennen sie am Klang ihrer Stimme. 

Riechen

Kühe können echt klasse riechen. Das Riechen ist enorm wichtig für Rinder, denn sie wählen ihr Futter besonders über den Geruch aus. So fressen sie beispielweise kein verdorbenes oder verschmutztes Futter, das schlecht riecht. Wenn auf der Weide Kuhfladen liegen, schnuppern sie und lassen das Gras direkt um den Fladen stehen. Das erkennt ihr im Sommer auf den Weiden an den höheren Grasbüscheln. Kühe erkennen aber nicht nur gutes Futter am Geruch, sondern auch bekannte Tiere und Menschen.

Da das Riechen so wichtig für die Rinder ist, halten sie ihre Nase immer sauber. Bestimmt habt ihr schon einmal gesehen, wie eine Kuh mit der Zunge durch ihre Nasenlöcher schleckt. Hier im Video putzt sich Erna gerade die Nase mit ihrer Zunge.

Sehen

Rinder sehen anders als wir. Unsere Augen schauen nach vorne, Kühe aber blicken fast rundum. Das liegt daran, dass ihre Augen seitlich am Kopf liegen. Sie können ungefähr 330° sehen. Nur von dem, was direkt hinter ihnen passiert, bekommen sie nichts mit. Tritt man leise genau von hinten an sie heran, nehmen sie das erst nicht wahr und können sich dann ziemlich erschrecken. Wer sich einer Kuh nähert, sollte also besser von vorne oder der Seite kommen.

Rinder sehen zudem im Dunkeln deutlich besser als wir. Sie sehen im Dunkeln zwar nur in Grautönen – aber so gut, dass sie nachts weiden können. Allerdings brauchen Rinderaugen deutlich länger als unsere bis sie sich an Dunkelheit gewöhnt haben. Daher sehen sie erst einmal nichts, wenn sie vom Hellen ins Dunkle oder umgekehrt laufen sollen. Man muss ihnen deshalb immer etwas Zeit lassen.