AgrarInfo Kinder

Tierwohl auf dem Bauernhof

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Hallo Kinder,

im Januar haben wir euch gefragt, zu welchem Thema ihr gerne etwas von uns wissen möchtet. Viele von euch haben das Thema „Tierwohl“ gewählt. Deshalb beschäftigen wir uns in dieser Ausgabe des AgrarInfo Kinder mit dem Wohl der Tiere auf unseren Bauernhöfen.

Viel Spaß beim Lesen

euer „AgrarInfoKinder“-Team

Tierwohl ganz praktisch

Tierwohl auf dem Bauernhof ganz praktisch: Die Ostendorfs - Thomas, Sandra mit ihren Söhnen Jonas und Hannes - erzählen beim Frühstück, wie sie sich um das Wohl ihrer Schweine kümmert.

Hört mal rein!

Wann fühlt sich die Sau sauwohl?

Tiere auf dem Bauernhof

Tiere gibt es auf fast jedem Bauernhof und das seit Jahrtausenden. Schon vor vielen, vielen Jahren begann der Mensch, wilde Tiere zu domestizieren.  

Domestizieren bedeutet, Tiere, die bis dahin wild gelebt haben, zu zähmen und über Generationen so zu züchten, sodass sie als Haustiere (lateinisch domus = Haus) mit dem Menschen leben können. 

Als der Mensch sesshaft wurde, ernährte er sich nicht mehr allein von dem Fleisch der Tiere, die er auf der Jagd erlegte oder den Früchten, die er fand. Er begann, Schafe, Ziegen, Rinder und Schweine zu halten, um ihr Fleisch zu essen und ihre Produkte - Milch, Eier, Wolle - zu nutzen. Daraus leitet sich der Begriff „Nutztier“ ab.

Tierwohl auf dem Bauernhof

Wer Haustiere wie Hund, Katze oder Kaninchen hat, der weiß: Man ist für ihr Wohlergehen verantwortlich. 

Auch unsere Bauernfamilien fühlen eine Verantwortung für ihre Kühe, Schweine, Hühner und Co.. Ihnen ist wichtig, dass es ihren Tieren gut geht und sie gesund sind. Landwirte und Landwirtinnen haben häufig von Kindheit an den Umgang mit Tieren gelernt, eine gute Ausbildung genossen und bilden sich stetig fort. So entwickeln sie ein Auge für das Tier und merken schnell, wenn etwas nicht stimmt. 

Bauern haben Spaß an ihren Tieren und freuen sich, wenn es ihnen gut geht. Wir haben einige von ihnen gefragt, wie sie zu ihren Tieren stehen.

3 Stimmen zum Tierwohl

Annkathrin

Landwirtin aus Hamm

"365 Tage im Jahr kümmern wir uns um unsere Kühe, Rinder und Kälber. Das machen wir gerne, obwohl es manchmal ganz schön anstrengend ist. Wir mögen unsere Tiere und die Arbeit mit ihnen."

Hans-Heinrich

Landwirt aus Kamen

"Wenn es unseren Schweinen gut geht, geht es auch mir gut."

Antonius

Landwirt aus Höxter

"Ich kenne jede Kuh genau, und jede hat ihren eigenen Charakter."

Hund oder Schwein - wo ist der Unterschied?

Das weiß doch jeder, sagt ihr jetzt vermutlich. Natürlich sind die beiden Tierarten ganz unterschiedlich - was jedem klar ist. Wir wollen aber noch etwas anderes in den Blick nehmen.

Vielleicht habt ihr einen Hund: Der lebt bei euch im Haus oder im Garten, hat möglicherweise die ein oder andere Aufgabe, zum Beispiel zu bellen, wenn der Briefträger kommt. Aber Geld verdienen müssen eure Eltern mit ihm nicht. 

Halten die Bauernfamilien Rinder, Schweine oder Hühner, tragen diese zum Lebensunterhalt der Familie bei. Milch, Eier - oder die Tiere selber - werden verkauft, denn andere Menschen möchten deren Produkte nutzen oder essen. Das bedeutet, die Landwirtinnen und Landwirte müssen mit ihren Tieren auch Geld verdienen können, genau wie eure Eltern mit ihrer Arbeit Geld verdienen.

Was will mein Tier?

Wenn unsere Tiere reden könnten, dann wäre das ganz einfach zu beantworten. Oder – man müsste die Sprache der Tiere verstehen können. 

Mit viel Erfahrung und Beobachtung kann man das auch ein wenig. Wie das geht: Man beobachtet die Tiere, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten und kann daraus ablesen, was sie toll oder nicht so toll finden. Ein ganz einfaches Beispiel: In vielen Kuhställen gibt es elektrische Kuhbürsten. Wenn man zuschaut, sieht man, dass Kühe zur Bürste gehen, sich ein wenig bürsten lassen und weiter gehen. Was schließen wir daraus? Die Kühe mögen eine kleine Rückenmassage.

So beobachten Bauern auf ihren Höfen das Verhalten ihrer Tiere. Es gibt aber auch Wissenschaftler, die sich den ganzen Tag nur darum kümmern und Tiere immer wieder in neuen Situationen beobachten. Auf diese Art und Weise gewinnt man zum Beispiel neue Erkenntnisse für den Stallbau.


Was ist Massentierhaltung?

„Massentierhaltung“ ist ein Begriff, den wir immer mal wieder hören oder lesen. Aber was ist das eigentlich? 

Das kann man gar nicht so genau sagen. Der Begriff „Massentierhaltung“ wurde nie wirklich definiert – jeder versteht etwas anderes darunter. Fängt eine Masse schon bei zehn Tieren an, sind es 100 oder vielleicht 1.000 oder 10.000? 

Häufig wird Massentierhaltung als etwas Negatives dargestellt: viele Tiere, denen es nicht gut geht. Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. 

Sagt die Zahl der Tiere im Stall etwas aus über ihr Wohlbefinden?

Nicht unbedingt!. Wichtig ist, dass der Stall auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt ist, sie gutes Futter erhalten und das Wichtigste: ein Bauer oder eine Bäuerin sich gut um die Tiere kümmert, sich genau mit ihnen auskennt und sich darum sorgt, dass es ihnen gut ergeht.

Vergleicht das doch einmal mit eurer Schule: Die Gesamtzahl der Schüler, die auf eurer Schule sind, ist euch vermutlich recht egal. Wichtig ist, dass ihr Lehrer oder Lehrerinnen habt, die sich um euch kümmern und einen guten Unterricht machen. Auch der Klassenraum ist nicht ganz unwichtig: Hell, luftig und gemütlich, genau wie ein guter Stall.

Tierwohl im Laden 

Viele Menschen möchten Milch, Fleisch oder Eier von Tieren kaufen, die sich sehr wohl fühlen oder wohl gefühlt haben. Deshalb gibt es verschiedene Initiativen, die sich um dieses Thema kümmern. Ziel ist es immer, für die Tiere etwas zusätzlich zu tun, das ihrem Wohlbefinden guttut.

Dazu wurden Tierwohlkriterien entwickelt, die deutlich über gesetzliche Regelungen hinausgehen. Das sind zum Beispiel Kriterien wie mehr Platz, besondere Stalleinrichtungen, Stroheinstreu oder Außenhaltung. 

Bauen die Bauernfamilien ihre Ställe um, kostet das Geld. Viele zusätzliche Tierwohl-Kriterien verursachen zudem deutlich mehr Arbeit. Fleisch, Milch oder Eier, die aus Haltungen mit zusätzlichen Tierwohl-Kriterien stammen, müssen deshalb einen deutlich höheren Preis haben. Das Problem ist aber, dass die meisten Menschen beim Einkauf mehr auf den Preis als auf das Tierwohl schauen, d.h. lieber das günstige Produkt kaufen.

Unser Linktipp: Schaut einmal bei der Initiative Tierwohl vorbei.


Fühlen sich denn nur „Tierwohltiere“ wohl oder auch alle anderen?

Machen wir mal einen Vergleich: Stellt euch vor, ihr wollt Urlaub machen und schaut euch dazu verschiedene Hotels an. Da gibt es gute Hotels, die ordentlich geführt werden, gutes Essen anbieten, aber keinen zusätzlichen Luxus haben. Hier fühlt ihr euch trotzdem wohl und könnt einen schönen Urlaub verleben. Das wäre der „normale“ Stall.

Dann gibt es Hotels, die zusätzliche Angebote wie Pool, Wellnessbereich, größere Zimmer oder einen besonderen Service haben. Wenn man die Wahl hat, würde man natürlich lieber ein solches Hotel buchen. Nur - blickt ihr auf den Preis - werdet ihr feststellen, dass man hier auch deutlich mehr bezahlen muss. Je mehr zusätzliche Angebote es hier gibt, umso teurer wird der Urlaub. Diese Hotels könnt ihr mit einem „Tierwohlstall“ vergleichen.

Mehr Tierwohl durch die Initiative Tierwohl 

Derzeit gibt es viele Bestrebungen, das Tierwohl zu verbessern. Bauern, Handel und Politik machen sich Gedanken. Es gibt Haltungskennzeichnungen und Tierwohllabel; einiges gibt es schon, anderes ist in der Planung.

Seit mehreren Jahren gibt es die „Initiative Tierwohl“. In dieser Initiative haben sich die drei Bereiche zusammengeschlossen, die mit Tieren und deren Fleisch zu tun haben: die Landwirte, die Schlachter und der Handel.

Auch hier ist es das Ziel, etwas zusätzlich für die Tiere zu tun, was ihrem Wohlbefinden guttut. Dazu wurden Tierwohlkriterien entwickelt, die deutlich über gesetzliche Regelungen hinausgehen.

Wie funktioniert das?

An der Ladentheke wird man später zwar sehen können, ob es hier Tierwohlfleisch gibt oder nicht. Man wird aber nicht unterscheiden können, ob es sich genau bei diesem Schnitzel oder Kotelett um Fleisch eines Tieres handelt, dessen Bauer an der Initiative Tierwohl teilgenommen hat oder nicht. 

Das ist Absicht. Läge auf der einen Seite das etwas teurere Tierwohl-Fleisch und auf der anderen Seite das günstigere „normale“ Fleisch, dann würden viele Käufer nur das günstigere nehmen, und die Initiative hätte nicht den gewünschten Erfolg.

Wenn ein Landwirt, eine Landwirtin an der Initiative Tierwohl teilnimmt, baut er möglicherweise seinen Stall um (z.B. mit Komfortliegeflächen oder Auslauf) und hält zudem weniger Tiere. Das kostet Geld. Um einen Ausgleich für seine Kosten zu haben, erhält er aus der Initiative Geld. Und wo kommt das Geld her? Die Geschäfte sammeln zusätzlich 6,25 Cent von jedem Kilogramm Fleisch ein, das sie verkaufen. Hiervon sollen dann die Kosten der Landwirte ausgeglichen werden.

Tierwohl auf Christofs Hof

Christof Schürmann aus Hamm nimmt uns mit auf seinen Bauernhof. Er macht sich viele Gedanken über das Wohlbefinden seiner Schweine.  Film ab!

In der Schule

Lehrerin zu Fritzchen: „Als Hausaufgabe sagst du mir was die Kuh, das Schwein und das Schaf gibt.“
Fritzchen am nächsten Tag: „Das Schwein gibt Fleisch, das Schaf gibt Wolle und die Kuh Hausaufgaben“

Kommt ein Schwein an einer Steckdose vorbei sagt es: „Hey, Kumpel wurdest du eingemauert?

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