AgrarInfo Kinder

Vom Korn zum Brot

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Hallo Kinder,

nachdem wir uns in der Juli-Ausgabe mit der Ernte beschäftigt haben, schauen wir jetzt, wie es mit dem geernteten Getreide weitergeht. Rund die Hälfte der Erntemenge landet überwiegend als Brot oder Brötchen auf unserem Teller.

Euer „AgrarInfo Kinder“-Team

Die Getreideernte ist in vollem Gang

Jetzt Anfang August ist die Ernte im Land  unterschiedlich weit fortgeschritten. Die Gerste ist geerntet. Die Ernte von Weizen, Roggen, Hafer, Triticale und Dinkel ist in vollem Gange, wird aber immer wieder von Regenschauern unterbrochen. 

Von diesen Getreidearten werden besonders Weizen und Roggen zum Backen für Brot oder Brötchen benötigt. Auch Dinkel gehört zu den Brotgetreidearten, wird aber seltener angebaut.

Wenn Ihr mehr über die Getreidesorten wissen möchtet, folgt diesem Link zur Juli-Ausgabe.

Wie kommt das Korn ins Brot?

"Ist der Weizen trocken, können wir heute mähen?"

Sören und Hendrik Bohle aus Werl-Oberbergstraße nehmen euch mit aufs Getreidefeld.

Hört mal rein!

Der Weg vom Feld bis zur Backstube

  • Auf dem FEld

    Wenn das Getreide im Sommer reif und das Wetter trocken ist, fahren Landwirte und Landwirtinnen mit dem Mähdrescher auf das Feld. Mit ihm wird das Getreide mit dem Schneidwerk gemäht und dann gedroschen. 

    Dreschen bedeutet, dass die Körner aus den Ähren herausgelöst werden. Die ausgedroschenen Körner gelangen im Mähdrescher in den Korntank. Von dort werden sie über ein Rohr auf einen Anhänger transportiert.
    (Wollt Ihr wissen, wie der Mähdrescher genau funktioniert, folgt einfach diesem Link)

    Das Getreide auf dem Anhänger wird nun mit dem Traktor zur Lagerung zum Hof gebracht oder direkt zu Genossenschaften, Landhändlern oder Mühlen gefahren.

  •  
  • In der Mühle


    In der Mühle werden die Getreidekörner zu Mehl vermahlen.

    Die Körner werden zunächst in mehreren Arbeitsgängen gründlich gereinigt. Danach werden sie gemahlen, das geschieht in sogenannten Walzenstühlen. Dort werden die Körner aufgebrochen und zerkleinert. Von hier aus geht es in die Plansichter. Diese bestehen aus ganz vielen Sieben, die die verschieden großen Teilchen voneinander trennen. 

    Die schon mehlfeinen Teilchen werden als Mehl abgesiebt, die größeren Teilchen gehen in der nächsten Stufe der  Zerkleinerung zurück zu den Walzenstühlen. 

    Zum Schluss mischt der Müller je nach gewünschtem Endprodukt die unterschiedlichen Mehlteilchengrößen.

  •  
  • Beim Bäcker


    Als nächstes geht es in die Backstube. Die wichtigste Zutat für Brot und Brötchen ist das Mehl.

     Zusätzlich benötigt der Bäcker für den Brotteig Wasser, etwas Salz und Hefe oder Sauerteig. Hefe und Sauerteig sind sogenannte Backtriebmittel. Durch sie entwickeln sich im Teig kleine Gasbläschen, die das Brot locker machen. 

    Die Zutaten werden in Knetmaschinen zu einem Teig vermengt. Im Anschluss ruht dieser Teig, danach werden aus dem Teig die Brote geformt. Sie wandern in den Backofen und werden dort je nach Sorte unterschiedlich lang und heiß gebacken.

  • Guten Appetit


Das Weizenkorn - ein Wunderwerk der Natur

Man sieht ihm überhaupt nicht an, was in ihm steckt. Einmal ausgesät wachsen aus einem winzigen Korn mehrere Halme mit Ähren, die bis zu 40 Körner tragen.

Die äußere Schicht des Korns, die Oberhaut, ist zugleich sein Schutzmantel und hält die Frucht zusammen. Darunter liegen weitere Frucht- und Samenschalen, die die für den Menschen wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten.

Der große Mehlkörper macht den größten Teil des Korns aus, er enthält Stärke und Eiweiß. Unmittelbar daneben befindet sich der kleine Keimling, der sämtliche Anlagen für das Austreiben einer neuen Getreidepflanze in sich trägt.

Schon gewusst?

Stellt euch einen Quadratmeter vor, also ein Quadrat aus einem Meter mal einem Meter. Von dieser Fläche werden im Durchschnitt in Deutschland 0,75 Kilogramm Weizen geerntet. 

Diese Menge reicht aus, um ein kleines Brot von einem Kilogramm zu backen (ein Teil eines frischen Brotes besteht ja auch noch aus Wasser). 

Kurz gesagt: „Von einem Quadratmeter Weizen kann man ungefähr ein kleines Brot ernten."

Mehl ist nicht gleich Mehl

Wenn ihr im Laden steht und Mehl kaufen wollt, werdet ihr feststellen: Es gibt nicht nur eine Sorte! 

  • Unterschieden werden können die Mehle nach der Getreidesorte – nach Weizen-, Roggen oder Dinkelmehl.
  • Dann findet ihr auf den Packungen eine Typenbezeichnung. Sie gibt an, wie viel Mineralstoffe im Mehl stecken. Je höher die Typenzahl, desto mehr mineralstoffreiche Schalenanteile sind enthalten. 
  • Das kann man bei Weizenmehl sehr gut erkennen: Mehl der Type 405 ist weiß, Mehl der Type 1050 ist eher bräunlich. In Vollkornprodukten sind alle Bestandteile des gemahlenen Korns enthalten. Daher tragen diese keine Typenbezeichnung.
  • Weiter können Mahlerzeugnisse danach unterschieden werden, wie fein sie vermahlen sind. Von grob nach fein sind das Schrot, Grieß, Dunst und Mehl.

Deutschland ist Brotland

Das Deutsche Brotinstitut sagt: Es gibt über 3.000 Brotspezialitäten, die täglich in Deutschland gebacken werden.

Um einen Überblick zu erhalten, teilen wir die Brotsorten in Gruppen ein. 

  • Roggenbrote bestehen zu mindestens 90 Prozent aus Roggenmehl und sind dunkel.
  • Weizenbrote bestehen zu mindestens 90 Prozent aus Weizenmehl und sind hell.
  • Mischbrote werden aus Roggen- und Weizenmehl in verschiedenen Mischungsverhältnissen gebacken. In einem Roggenmischbrot ist der Roggenanteil höher, in dem Weizenmischbrot ist der Weizenanteil höher.
  • Vollkornbrote müssen aus mindestens 90 Prozent Vollkornmehl oder -schrot bestehen.

Brot – seit Urzeiten ein wichtiges Nahrungsmittel

Getreide ist seit Urzeiten ein ganz wichtiges Nahrungsmittel für uns Menschen. Das älteste jemals gefundene Brot seht ihr hier im Bild. Es ist 14.000 Jahre alt.

Gefunden haben das Fladenbrot Archäologen im Sommer 2018 in Jordanien. Bei Grabungen wurden im nordwestlichen Teil des Landes die verkohlten Teigreste in einer Feuerstelle eines urzeitlichen Jäger- und Sammlerdorfes entdeckt (siehe Bild). 

Die Untersuchungen ergaben, dass es sich um ein einfaches Fladenbrot handelte.  Dafür haben die Menschen damals Samen mit Steinen zerkleinert und mit Wasser zu Brei angerührt. Der Brei wurde auf heißen Steinen oder in heißer Asche zu Fladenbroten gebacken. 

Seit rund 6000 Jahren gibt es Brot, so wie wir es kennen. Die alten Ägypter haben den Sauerteig erfunden und eine Art Backofen entwickelt. Nun wurde das Brot lockerer und es gab Brotlaibe, die nicht mehr so flach wie das Fladenbrot waren. Heute geht man davon aus, dass mehrere Völker unabhängig voneinander diese Kunst des Brotbackens erfanden. 

Bildquelle: Museum für Brot und Kunst

Für unser 

Stockbrot-Rezept für 8 Personen

braucht Ihr

  • 500 g Mehl (Type 405)
  • 250 ml lauwarmes Wasser
  • 1 Packung Trockenhefe
  • 3 El Olivenöl
  • 2 TL Salz
  • 1 Prise Zucker

Die trockenen Zutaten für das Stockbrot in einer Schüssel sorgfältig vermischen, dann Wasser und Olivenöl unterrühren. Alle Zutaten kneten bis der Teig geschmeidig ist. 

Den Teig eng um den Holzstock herumwickeln. Das Ende dabei gut andrücken. So kann der Teig über dem Lagerfeuer oder Grill nicht abfallen.

Guten Appetit!

Warum ist nicht jeder Weizen auch zur Brotherstellung geeignet?

Vielleicht habt ihr schon einmal gehört, dass von Brotweizen und von Futterweizen gesprochen wird. Was steckt dahinter? 

Soll Weizen als Brotweizen genutzt werden, muss er gute Backeigenschaften haben. Brot oder Brötchen, die daraus gebacken werden, müssen locker und feinporig sein. Ein Brot sollte möglichst viele kleine und gleichmäßige Poren haben. Zu wenig Poren machen das Brot fest, ungleichmäßig große Poren machen es löcherig.

Nun sieht von außen jedes Weizenkorn ja ziemlich gleich aus. Wie weiß man denn, aus welchem man gutes Brot backen kann? Dafür sind zwei Inhaltstoffe besonders wichtig und auf die kann man die Körner untersuchen.

Klebereiweiß: Nur aus Getreide, das eine hohen Gehalt an Klebereiweiß hat – man nennt das auch Gluten – kann man lockeres Brot backen. Diese Klebereiweiße führen bei der Teigbereitung dazu, dass sich ein stabiles dreidimensionales Netzwerk im Teig ausbildet, das viele kleine Luftbläschen einschließen kann. Da ein großer Teil der Eiweiße, die man auch Proteine nennt, aus Klebereiweiß besteht, wird der Rohproteingehalt des Getreides untersucht und so ermittelt, ob man diesen Weizen als Backweizen verwenden kann.

Stärke: Die Stärke im Getreidekorn ist in der Lage, Feuchtigkeit zu binden. So werden die kleinen Bläschen im Brot und auch die Brotkrume elastisch. Der Anteil der Stärkemoleküle im Mehl wird mit der sogenannten „Fallzahl“ beschrieben. Hierzu wird das Getreide zu Mehl vermahlen und mit Wasser vermengt. Die Stärkemoleküle binden das Wasser und die Masse wird zähflüssig. Jetzt lässt man einen Stab in die Masse fallen und misst, wie lange er braucht, bis er unten ankommt. Enthält das Mehl wenig Stärke, bleibt die Masse eher flüssig und der Stab taucht schnell hindurch, die Fallzahl ist also gering. Dauert es lange, ist viel Stärke im Mehl, die Fallzahl ist hoch und das Getreide ist als Brotgetreide geeignet.

Die Backeigenschaften sind von mehreren Faktoren abhängig. Großen Einfluss haben im Anbau besonders die Wahl der Sorte, eine ausreichende Düngung und die Witterung.

Der Weg vom Brot zum Korn

Wisst ihr, wie lang der Weg vom Korn auf dem Feld bis zum Brötchen auf dem Tisch ist?  

Nicht wirklich? Dann ist dieser Film etwas für Euch!


Linktipp

Vom Verein information.medien.agrar e.V. gibt es ein tolles Poster über die heimischen Getreidearten. Das Poster gibt es kostenlos gedruckt im Format DIN A1 oder zum Herunterladen als PDF. Als Unterrichtsposter enthält es sieben Arbeitsblätter und ist ideal für den Sachunterricht geeignet.

Bei der Heuernte ist Brotzeit.

"Endlich mal was Erfreuliches im Tagblatt, " sagt der Bauer.

"Was denn ?" fragt der Azubi.

"Hier - zwei Schinkenbrote und ein Apfel."



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